Lillian Hellman: Die kleinen Füchse – The Little Foxes, Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin (Regie: Thomas Ostermeier
Von Sascha Krieger
Fast scheint es für Thomas Ostermeier wie eine Rückkehr: Nachdem er Ende der 1990er Jahre an der Baracke des deutschen Theaters mit direktem, kompromisslosen und ungeschönt rauem Gegenwartstheater für Furore gesorgt hatte, überzeugte er in seiner Anfangszeit als Schaubühnen-Intendant mit detailscharfen, atmosphärisch dichten und kühlen Gesellschaftsportraits, in denen zumeist Frauenfiguren im Mittelpunkt standen, die sich aus beengt empfundenen Strukturen zu befreien versuchten. Vor allem Ostermeiers Ibsen-Abende – etwa die Nora mit Anne Tismer oder die Hedda Gabler mit Katharina Schüttler – sind ebenso in Erinnerung geblieben wie die modernistischen, elegant-eisigen Bühnenräume von Jan Pappelbaum. Da wirkt Die kleinen Füchse fast wie ein Déja Vu. Übersichtlich modern und von frösteln machender Kälte der Bühnenraum, dominiert von einer offenen Treppe mit Chromgeländer und einer edlen Ledergarnitur. Im Hintergrund, hinter einer Schiebetür, ein Esszimmer.
